Optimale Ergebnisse auf dem jeweiligen Medium, beziehungsweise Anzeigegerät, erhält der, der  Daten entsprechend anpasst.

Wer Bilder bearbeitet ist daher gut beraten, sich darüber im Klaren zu sein, welchem Weg diese Daten noch folgen werden.

In der Übersicht:

-Bildschirmdarstellung
-Druckausgabe mit dem Inkjetdrucker
-Druckausgabe im Digital- und Offsetdruck

1. Anlegen einer Masterdatei

Grundsätzlich sollte zunächst eine Masterdatei angelegt werden. Eine Masterdatei ist eine Datei, in der Ihre Bildvorstellungen bereits umgesetzt sind, welche jedoch noch nicht geschärft wurde und die im Softproof noch angepasst werden kann.

Ich habe es mir zur Regel gemacht, Daten in Stufen einzuteilen. Dabei verfolge ich folgende Ordnerstruktur:

-Order mit den jeweiligen RAW-Daten
-Unterordner S1, S2, S3 und Web.

S1 (Stufe 1) steht für konvertierte Daten aus der RAW-Entwicklung.
In S2 entsprechen die Daten bereits meinen Vorstellungen, sind jedoch noch nicht geschärft und medienkorrigiert.
Im Ordner S3 lege ich schließlich die fertig angepassten Daten ab.

 

Grundsätzliches

Daten sollten so wenig wie möglich verändert werden, wenn höchstmögliche Qualität gefragt ist. Konvertieren Sie die Daten nicht in andere Farbräume, sondern behalten Sie, wenn möglich,  den ursprünglichen Farbraum der Datei bei.

Werden Sie vom Bildbearbeitungsprogramm gefragt, ob die Datei in den Arbeitsfarbraum konvertiert oder der Farbraum der Datei beibehalten werden soll,  entscheiden Sie sich für das Beibehalten.

Legen Sie Ihre Masterdateien mit dem eingebetteten Farbprofil in einer Auflösung von 300Dpi ab. Solch Masterdatei können Sie anschließend auf die jeweilige Ausgabegröße skalieren.

 

Anmerkung zur Auflösung

Übersteigt die Ausgabegröße die native Auflösung der Datei, haben Sie zwei Möglichkeiten damit umzugehen: In der Variante 1 interpolieren Sie die Auflösung, indem Sie mit das Bildbarbeitsprogramm, zum Beispiel, damit beauftragen. Dieses stellt Ihnen dazu einige Algorithmen wie Bikubisch, Bilinear, Lanczos usw. zur Verfügung.

In der Variante 2 akzeptieren Sie eine geringere Auflösung und überlassen dem Drucker die Arbeit.

Ich empfehle Variante 2.
Versuche dazu haben gezeigt, dass eine Vergrößerung der Datei mit erheblichen Schärfeverlusten einhergeht, wenn diese interpoliert werden. Eine geringe Auflösung dagegen lässt die Daten „grober“ erscheinen, aber die Daten sind dafür immer noch „rein“ und nicht „verdigitalisiert“. Beim Interpolieren schaut sich das Programm die umliegenden Pixel an und rechnet, entsprechend der vorgewählten Auflösung, weitere Pixel hinzu. Nichts anderes als KI, aber leider (noch) nicht gut genug.

Umgekehrt ist es durchaus sinnvoll Daten, die kleiner ausgegeben werden sollen, vor der Ausgabe auf das gewünschte Maß zu stutzen.

Sie behalten bei dieser Vorgehensweise die Auflösung bei, reduzieren jedoch die Kantenlängen der Daten. Das Programm löscht bei diesem Schritt überschüssige Pixel aus der Datei und reduziert so die Größe.

Interessant in diesem Zusammenhang ist der jeweils gewählte Algorithmus zur Umsetzung. Denn Algorithmen wie Lanczos reduzieren die Daten, im Sinne einer hohen Qualität, schrittweise.

Der Aufwand lohnt sich, denn werden Daten mit einer zu hohen Auflösung an einen Inkejtdrucker adressiert, wird das Ergebnis in der Regel schlechter. Kleine Details enthalten zu viel Information und können vom Drucker fehlinterpretiert werden. Das Ergebnis können „zugeschmierte“ Mikrodetails sein.

 

Daten ablegen

Legen Sie Ihre Daten mit der kamerainternen Bezeichnung und zusätzlich mit einer Kennzeichnung der jeweiligen Entwicklungsstufe ab. Beispiel: 023465_S1.tif
In der Entwicklungsstufe drei wäre der Zusatz wichtig, für welches Medium Sie die Datei optimiert haben. Ist es für ein glänzendes oder für ein mattes Papier? Schreiben Sie in Ihrem Zusatz die Papiersorte dazu, diese hilft Ihnen die Datei auch nach längerer nicht Benutzung einschätzen zu können.

 

Zusammenfassung

Mit einer Masterdatei halten Sie sich alle Wege offen. Sie stellt die Basis dar und ermöglicht Ihnen mit gezielten Anpassungen beste Ergebnisse auf den jeweiligen Medien zu erzielen. Darüber hinaus hilft Ihnen die analytische Auseinandersetzung mit dem jeweilig ausgewählten Medium Fehler zu reduzieren, beziehungsweise Verständnis für einen Prozess zu entwickeln.

Weitere Berichte dazu:

Schärfen für die Ausgabe
Daten für das Web anfertigen (in Vorbereitung)
Daten für RGB und CYWK parallel anlegen (in Vorbereitung)