Fineart-Fotografie mit einem Smartphone?
Warum nicht, denn wer seine Aufmerksamkeit hauptsächlich der Gestaltung eines Bildes schenken möchte, ist mit einem Smartphone durchaus gut beraten.
Smartphones als Standardkamera
Smartphones haben Kompaktkameras längst den Rang abgelaufen und sich in der breiten Masse als Standard durchgesetzt. Wenn wir auf Messen Bilddaten von Besuchenden drucken, ist deren Ursprung zum großen Teil Smartphones zuzuordnen. Die Qualität erstreckt sich von weniger gut bis ganz hervorragend. Insbesondere die guten Ergebnisse erregen immer wieder mein Interesse, denn diese können durchaus mit denen von Systemkameras mit kleineren Sensoren verglichen werden. Erst neulich habe ich einen Ausschnitt aus einer Bilddatei von einem Sony Smartphone in den Maßen 40cm x 60cm gedruckt, der mich in Auflösung und Farbigkeit positiv überraschte.
Befreit von auftragsbedingten Vorgaben besteht gegenwertig keine Notwendigkeit mehr unbedingt auf große Systemkameras zurückgreifen zu müssen. Nur die Kreativität steht im Vordegrund und die stört sich nicht am Sensorformat.
Viva Asturia
Iphone 11, Hipstamatic App, gedruckt auf Canson Arches BFK Rives auf einem Canon PRO 2100 in 40cmx40cm
Vollpfosten
iPhone 11, interne Bildbearbeitung, gedruckt auf Canson Edition Etching RAG im Pola-Format, Canon PRO 1000 Drucker
Bilddaten aus Smartphones haben Potenzial
Bilddaten aus Smartphones können heute ebenso selbstbewusst zur Schau gestellt werden, wie Daten aus ausgewachsenen Systemkameras. Die kleineren Sensoren von Smartphones können den großen Sensoren in den Systemkameras in Hinblick auf Rauschverhalten und Dynamikumfang zwar nicht das Wasser reichen, doch bewusst eingesetzt sind dennoch hervorragende Ergebnisse möglich. Weniger versierte Fotografierende erhalten vom Smartphone tatkräftige Unterstützung durch KI-basierte Software und ausgefeilte Algorithmen. Geübte Benutzende bedienen sich spezieller Programme und fotografieren zum Beispiel im RAW-Format, um der Hardware das technisch Mögliche zu entlocken. Wie auch immer das Bild entsteht, die Gestaltung muss letztlich durch den Fotografierenden erfolgen.
Engagierte Fotografierende werden sicherlich nicht auf eine Systemkamera verzichten wollen, und dennoch, das Smartphone ist eigentlich immer dabei und stets bereit zum Schuss. Unerwartete Motive können auch dann noch festgehalten werden, wenn die Systemkamera nicht griffbereit ist. Viele tolle Bilder sind so bereits entstanden und es wäre viel zu schade, diese auf dem Speicher zu belassen. Ich habe zahlreiche Bilddaten vom Smartphone auf verschiedenste Papiere reproduziert und mich an den Ergebnissen nicht weniger erfreut als an den Bildern, welche mit meinen Systemkameras entstanden sind.
Auszeit
Farbmanagement bei Smartphones
Das Farbmanagement bei Smartphones ist in der Regel automatisiert und auf den sRGB-Farbraum begrenzt. Immer häufiger etabliert sich jedoch der P3 Farbraum, der vielfach bei Displays von Smartphones, Tablets und Laptop-Bildschirmen Standard ist. Canon PRO- und GP-Drucker haben eine große Übereinstimmung mit diesen Farbräumen, im Vergleich ähneln sich die Papierprofile jedoch eher mit denen des Adobe-Farbraums. Dennoch, Farbbrillianz, Enddichte und Verläufe können auch von Bilddaten aus Smartphones überzeugen, dem Drucker ist es schließlich egal, woher die Daten stammen.
Auflösung, Druckgröße, Farbbrillanz
Auf den Messen war ich besonders erfreut über Besuchende, welche die Anmut unserer Kunstdruckpapiere zu würdigen wussten. Erstaunt stellten diese Besuchenden fest, welches Potenzial in ihren Bilddaten steckt und wieviel Freude ein Abzug auf einem besonderen Papier bereitet. Papieren wie das Arches BFK Rives oder Arches 88 sind nicht nur eine besondere Wiedergabeästhetik zu eigen, sondern auch eine überragende Haptik. Die Auflösung von Bilddaten aus Smartphones reicht pauschal betrachtet aus, um Bilder in der Größe DIN A3+ zu drucken. In einigen Fällen kann sogar das Format DIN A2 umgesezt werden.
Eine sorgfältige Belichtung und nicht zu starke Nachbearbeitung vorausgesetzt, sind solche Printgrößen kein Problem. Unabhängig davon, von welcher Kamera die Bilddateien stammen, sollte eine Auflösung von 150dpi dennoch nicht unterschritten werden. Es muss ja nicht immer gleich ein großformatiger Druck sein, kleinere Prints in 13cm x 18cm oder gar im Polaroidformat sind bestimmt nicht weniger attraktiv.
Mettbrötchen
Zusammengefasst
Wer sich für den Kauf eines Druckers entscheidet, dem eröffnet sich die kreative Welt des Fineartdrucks, die mit vielen aufregenden Materialien ausgestaltet werden kann. Bilddaten vom Smartphone sind dafür eine tolle Basis und wer es versteht, mit den Einschränkungen der Smartphones umzugehen, kann diese sogar als stilistische Mittel einsetzen.
Galerie
Urbaner Urwald
iPhone 11, interne Verarbeitung mit dem Apple Bildbearbeitungsprogramm, gedruckt auf Canson Platine Fibre RAG 310 auf einem Canon PRO 1000e,
Schattendasein
iPhone 11, interne Verarbeitung mit dem Apple Bildbearbeitungsprogramm, gedruckt auf Canson Platine Fibre RAG 310 auf einem Canon PRO 1000
Halle 5
iPhone 11, interne Verarbeitung mit “Hipstamatic” App, gedruckt auf Canson Platine Fibre RAG 310 auf einem Canon PRO 1000 im Pola-Format.
Häßliches Fahrrad
iPhone 11, interne Verarbeitung mit Apple App+Filter, gedruckt auf Canson Platine Fibre RAG 310 auf einem Canon PRO 1000 im Pola-Format.
Fotograf
iPhone 11, interne Verarbeitung mit Apple-App + Filter, gedruckt auf Canson Platine Fibre RAG 310 auf einem Canon PRO 1000 im Pola-Format.
Viva Asturia
iPhone 11, interne Verarbeitung mit “Hipstamatic” App, gedruckt auf Canson Platine Fibre RAG 310 auf einem Canon PRO 1000 im Pola-Format.