Die Papiere der südenglischen Papiermühle St. Cuthberts Mill waren hierzulande bisher nur einem kleinen Künstlerkreis bekannt. Das könnte sich bald ändern, denn die Papiere sind nun fester Bestandteil des Canson Infinity-Portfolios!
Die St. Cuthberts Mill hat eine lange Tradition
Seit 1736 produziert die kleine Papiermühle St. Cuthberts Mill in der Grafschaft Somerset feine Papiere für anspruchsvolle Künstler. Von jeher wurden die Papiere auf Rundsieben in der Bütte hergestellt, deren Prinzip dem eines handgeschöpften Papiers sehr ähnlich ist. Wie beim handgeschöpften Verfahren fügen sich die Fasern auf dem Rundsieb gleichmäßig und ineinander „verzahnt“ zu einer Fläche zusammen. Im Ergebnis wird ein hochfestes Papier mit „amorpher“, also ungleichmäßiger Oberflächenstruktur, erhalten. Papiere von einem Langsieb zeigen dagegen eine eher gleichmäßige Papiermaserung in Laufrichtung des Siebs.
Die St. Cuthberts Mill im Somerset wird auch als Buckingham Palace unter den Papiermühlen bezeichnet
Die Grafschaft Somerset ist Produktionsort und Namensgeber zugleich
Die Grafschaft Somerset ist nicht nur der Produktionsstandort der edlen Papiere, sondern auch Namensgeber einer ganzen Papierserie. Das St. Cathberts Mill „Somerset“ Portfolio enthält drei unterschiedliche Papiere, die sich in Oberfläche und Grammatur unterscheiden.
Somerset Enhanced Satin White
Somerset Enhanced Satin White
Das „Enhanced Satin White“ ist ein glattes Baumwollpapier, das eine kaum wahrnehmbare Papiermaserung zeigt. Das Papier ist frei von Säure sowie optischen Aufhellern und zudem alkalisch gepuffert.
Trotz der Abstinenz optischer Aufheller ist es den Papiermachern der St. Cuthberts Mill gelungen, ein hochweisses Papier zu verwirklichen, das eine angenehme Färbung aufweist. Der Weisston, der werkseitig als „radiant white“, also strahlend weiss, bezeichnet wird, ist annähernd mit dem „Pur White“ des Arches 88 vergleichbar. Beiden gemein ist eine Färbung, die weder zu „warm“ (gelblich), noch zu kalt (bläulich) ausfällt, sondern nahezu perfekt ausbalanciert erscheint. Lovely.
Zahlreiche Papierzuschläge und nicht zuletzt die hervorragende Tintenempfangsschicht des „Somerset Enhanced Satin White“, prädestinieren das Papier zu einem erstklassigen Fineartmedium für den Inkjetdruck mit Pigmenttinten. Ein erster Test auf dem kürzlich erschienen Canon PRO 2600 zeigt wunderschöne Ergebnisse sowohl in monochrom als auch in Farbe. Die Drucke überzeugen mit feinen Verläufen, leuchtenden Farben und satten Dunkeltönen.
Somerset Enhanced Velvet White
Somerset Enhanced Velvet White
Das Wort „velvet“ steht im Englischen für samtig, weich oder auch „schmiegsam“. In Bezug auf das Somerset Enhanced Velvet White bedeutet dies eine besonders weiche Haptik, welche dem Papier zu eigen ist. Und in der Tat ist es eine sensorische Freude dieses Baumwollpapier in die Hand zu nehmen. Weich, oder eben schmiegsam, legt sich das Somerset Enhanced Velvet white in die Hand und vermittelt das Gefühl eines natürlichen Produkts von hoher Wertigkeit. Dazu trägt sicherlich auch die wahlweise hohe Grammtur des Papiers bei, welche bis zu 330g/qm beträgt. Das Papier ist jedoch auch in Grammaturen zu 255g/qm und 225g/qm erhältlich.
Trotz der weichen Haptik ist das Somerset Enhanced Velvet white nicht strukturlos oder gar ein ausgeprägt glattes Papier. Das Papier weist eine dezente Narbigkeit auf, die für eine unterschwellige Akzentuierung des Drucks sorgt und sich somit wohltuend von ausgeprägten oder strukturlosen Varianten unterscheidet. Das Papier hat einen eigenständigen Charakter, der weder zu laut, noch zu leise zum Gesamtbild beiträgt. Diese Narbung ist typisch für ein Papier, welches im „Cold Pressed“-Verfahren nachverarbeitet wurde. Unter 5000 Kelvin betrachtet und im direkten Vergleich zum Arches BFK Rives Pure White, erscheint die Oberfläche das Somerset Enhanced Velvet White feinnarbiger und das Papierweiss geringfügig wärmer.
Dass Somerset Enhanced Velvet White besteht zu 100% aus Baumwollfasern und ist selbstverständlich frei von Säure und optischen Aufhellern.
Auch beim Somerset Enhanced Velvet White tragen spezielle Papierzuschläge und die vielfach gelobte Tintenempfangsschicht von Canson zu einem ausgezeichneten Druckergebnis bei. Das klingt nach einer Marketingfloskel, entspricht jedoch unseren Erfahrungswerten, welche wir seit 2005 zusammengetragen haben.
Somerset Enhanced Watercolor
Somerset Enhanced Watercolor White
Während in Frankreich Papiere für wasserbasierende Farben als „Aquarelle“ bezeichnet werden, verwendet man in England für diesen Malprozess das Wort „Watercolor“.
Egal, ob nun die Bezeichnung Watercolor oder Aquarelle gewählt wird, dahinter verbirgt sich in der Regel ein hochgradig verleimtes Papier mit ausgeprägter Oberflächenstruktur. Das Somerset Enhanced Watercolor White macht da keine Ausnahme und zeigt ebenfalls eine deutliche Oberflächennarbung. Diese ist typisch für diese Papiergattung und auch nach dem Druck in gering gedeckten Bereichen noch wahrnehmbar.
Ob sich das Papier auch mit echter Wasserfarbe bearbeiten lässt, muss ein späterer Eignungstest zeigen.
Mit 240g/qm gehört das Somerset Watercolor zu den mittelschweren Papieren am Markt, dieses Flächengewicht bietet jedoch die gleich guten Eigenschaften wie die schwereren Papiere des Portfolios. Dazu gehören sicherlich die ausgezeichnete Tintenempfangsschicht, die Abstinenz von Säure und optischen Aufhellern sowie die hohe Alterungsbeständigkeit.
Die Papiere werden in den kommenden Wochen bei uns ausgiebig bedruckt, im Anschluss wird jedes Papier exklusiv auf unserem Blog und unserer Website vorgestellt.