Canon GP Serie Titel

Neue Druckerserie mit Überraschungseffekt

Canon überraschte kürzlich mit einer neuen Druckerserie, welche unter Grafikern und Designer für Begeisterung sorgen dürfte. Denn die Drucker  GP 2000 und GP 4000 sind nicht nur in der Lage den Pantone-Farbraum um bis zu 99% abzudecken, sondern ebenso Drucke mit fluoreszierender Farbe zu produzieren!

Canon GP 4000

Elf Farben und Technik von der PRO-Serie

Die Neuzugänge im Canon Großformatdrucker-Portfolio tragen die Bezeichnungen GP2000 (61,0cm Einzugsbreite) und GP4000 (111,8cm Einzugsbreite) und sind in der Modellhierarchie zwischen der 12 Farben Fineart-Serie und der 8 Farben Posterdruck-Serie angesiedelt. Unter der Berücksichtigung der Pantone-Farbskala ist der Farbraum der GP-Druckerserie jedoch explizit auf die Bedürfnisse von Grafiker*innen, Designer*innen und Innenarchitekt*innen abgestimmt.
Die Technik und das Design der GP-Serie wurden der Fineart-Serie entliehen, daher verfügen die Neuzugänge ebenfalls über 11 Farbkanäle (der Chroma-Optimizer entfällt), wie auch eine optionale zweite Rolleneinheit, die mit einer automatischen Ladefunktion für Medien ausgestattet ist.

Tinten rechts Canon GP 4000
Tinten rechte Seite Canon GP 4000

Unterschiede bei den Farben zwischen GP und PRO Modellreihe

Im Gegensatz zur Fineart-Serie sind die beiden Drucker der GP-Serie jedoch teilweise mit unterschiedlichen Farben bestückt, wodurch sich für die Drucksysteme abweichende Farbräume ergeben. Denn durch diese Maßnahme decken die GP-Maschinen 2000 und 4000 zu 99% Prozent den Pantone-Farbraum „1601A” ab und stellen somit für eine Vielzahl grafischer Anwendungen die wertvolle Möglichkeit einer Prooflösung dar. Darüber hinaus wird der Pantone-Farbraum „Pastels & Neon Giude“ zu 97% abgedeckt. Erreicht wird dies mit den Tintenfarben Orange und Fluoreszierendes Pink.

Entfall der Light-Farben

Um diese Farbräume zu realisieren werden der GP-Serie, im Unterschied zur Fineart-Serie, die Farben Photograu, Photomagenta, Photocyan und der Chroma-Optimizer vorenthalten. Diese Farben wurden durch Grün, Violet, Orange und Fluoreszierendes Pink ersetzt.
Daraus ergibt sich folgende Tintenbestückung für den GP2000 und GP4000: Matt Black, Photo Black, Cyan, Magenta, Yellow, Grey, Rot, Orange, Grün, Violet und Fluoreszierendes Pink.

Die Tinten werden, wie bei den PRO-Modellen auch, mit dem Druckkopf  PF-10 über insgesamt 18432 Düsen (1536 pro Farbe) auf das Druckmedium aufgetragen und Spülreste mit der Wartungskassette MC 30 aufgefangen. Diese willkommene Systemkompatibilität gilt leider nicht für die mit der Fineart-Serie überschneidenden Tintenfarben, welche nicht nur eine andere Bezeichnung tragen, sondern leider auch eine inkompatible Codierung hab

Druckertreiber Canon GP4000

Die Sonderfarben des Canon GP4000 werden im Druckertreiber angezeigt

Erweiterter Druckertreiber

Der heimliche Star der GP-Serie ist jedoch der Drucktreiber, denn dieser wartet für einen Standarddrucktreiber mit einer Vielzahl von Einstellungsmöglichkeiten auf. Denn ist die akkurate Konvertierung vom Quellfarbräumen in den Druckfarbraum noch als Standard eines Druckertreibers anzusehen, geht die Berücksichtigung von Sonder- und Schmuckfarben deutlich darüber hinaus.

Es ist daher geschickt, die Sonderfarben nicht nur zu kennen, sondern bereits im Entwurfsmodus eines DTP-Programms (Desktop-Publishing) zu berücksichtigen. Auch daran hat Canon gedacht und eine Funktion im Treiber hinterlegt, mit der die Farben und deren RGB-Daten sichtbar werden, beziehungsweise gedruckt werden können. Grafiker*innen können für einen vereinfachten Workflow die Sonderfarben in die Farbpaletten von Illustrator und Co. hinterlegen und in Entwürfen gezielt verarbeiten, beziehungsweise berücksichtigen.

In einem exklusiven Praxis-Workshop mit einem GP4000 hat Canon Deutschland mir die Möglichkeit gegeben, verschiedene Medien zu profilieren und Drucke darauf anzufertigen.

 

Farbraum GP 4000 auf Canson Arches 88

Farbraum GP vs PRO 12 Farbmaschine auf Canson Arches 88: Der helle Bereich ist der des GP-Druckers

Die Farbräume der PRO- und GP-Serie im Vergleich

Während die Farbräume beider Serien über einen großen Bereich hinweg deckungsgleich sind, unterscheiden diese sich in einigen Bereichen ganz erheblich. Insbesondere im Gelb- und Magentabereich legt die GP-Serie einen deutlichen Zahn zu, während die Fineart-Serie in den dunkleren Tönen, vornehmlich im Roten, eine höhere Sättigung erreicht. Die GP-Serie punktet vor allem mit den hellen Farbtönen und zeigt dort einen erheblichen Zuwachs bei den Pastelltönen. Der Vorteil im Spektrum der hellen Farbtöne zeigt sich auch beim Softproof in Affinity Photo. Dies wird insbesondere dann deutlich, wenn zwischen zwei Druckprofilen hin und her geschaltet wird. Wir haben das Canson Arches 88 sowohl auf der Canon PRO-, als auch auf der GP-Serie profiliert und einen deutlichen Zuwachs in der Lichterbrillanz der GP-Profile feststellen können.

Print auf dem Canon GP 4000

Testdruck auf Canson Arches 88 mit dem Canon GP4000 Inkjetdrucker

Das Druckergebnis

Die Drucke der GP-Serie begeistern mit brillanten, geradezu leuchtenden Farben, welche darüber hinaus mit hoher Sättigung und feinen Verläufen gefallen. Selbst Hauttöne werden von den GP-Druckern erstaunlich gut reproduziert. Doch die Paradedisziplin dieser Serie ist der grafische Druck, dessen Farben nicht stumpf und matt, sondern leuchtend-brillant und mit beeindruckender Tonalität wiedergegeben werden.

Fazit

Die GP-Serie dürfte vor allem bei Anwender*innen auf Zustimmung stoßen, die den Pantone-Farbraum möglichst korrekt treffen müssen. Noch beeindruckender ist jedoch der erweiterte Farbraum der Pastelltöne, welcher zarte Verläufe in bisher nicht druckbaren Bereichen ermöglicht.